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Unimog 404 Versuch


Hier kommt mehr oder weniger eine Art Studie oder ein Versuch zur Geltung, ich weis zwar nicht warum genau ich mir den total kaputten und versifften Unimog 404 S (BJ. 1957, Benziner, 82PS, ca. 40L Verbrauch, Motor fest, ca. 25 Jahre Standzeit) gekauft habe, allerdings kann man hier mal gut Testen ob man aus Schrott noch etwas vernünftiges Zaubern kann. Ich werde den Schrottklotz in den nächsten (ich sag mal Monaten) zerlegen und soweit es geht, die Kabine erneuern bzw. Bleche einschweißen usw. Am Ende sollte er mit einem Diesel Motor ausgestattet sein um die 130 PS haben, wieder vernünftig aussehen und letzten Endes auch innen ein bisschen Komfort bieten, evtl. sollte vorne noch eine Seilwinde angebaut werden zum Holz arbeiten, diese Thesen sind allerdings im Moment noch absolute Zukunftsmusik..... Das einzige das derzeit positiv ist, das immerhin ein Fahrzeugbrief mit dabei ist.... Ich hoffe, das die Internetseite nach unten hin nicht ausgeht, denn das ganze wird wohl eine Weile dauern.....


Hier mal 2 Bilder die ich im Internet gefunden habe, so haben die scheinbar früher ausgesehen.(Schematisch)



Das Abholen ist mittlerweile auch Organisiert, wird wohl eine größere Aktion werden, da der "Mog" ja nicht fahrbereit ist...
Die Suche nach einem Diesel Motor zu einem vernünftigen Preis ist auch eher schwer.

1 Arbeitstag (4h; 06.05.16)

Kabine entkernt und die Kabine abgehoben(5 Schrauben halten die ganze Kabine)







2 Arbeitstag (4h; 10.05.16)

heute wurden noch diverse Kleinteile abgebaut, Batteriekasten, Motorschutz....
Auch packte mich die Neugierde was unter dem Zylinderkopf steckt, wobei der Anblick ja schon fast vorherzusagen war...




Hier mal die Realität...





Die Kolben sind nach wie vor, wie mit den Zylinderlaufbuchsen verschweißt, auch das Allrad samt Sperre und ein Traktor der anzieht haben keinerlei Bewegung in den Motor gebracht. Das nächste wird wohl sein, das ich die Kabine zum Sandstrahlen bringe, wobei die Heizung immer noch Probleme macht, die bekommt man scheinbar recht schwer raus wenn alle Schrauben verrostet sind.... dann wird der Motor von Seiten der Ölwanne zerlegt und ich hoffe, das ich den ein oder Anderen Kolben davon überzeugen kann sich aus der Laufbuchse zu bewegen... Danach wird der Zylinderkopf zerlegt und die Ventile in der Drehbank wieder entrostet/poliert. Wobei mittlerweile die Frage aufkommt, soll ich den Motor drin lassen und alles wieder Original machen oder einen M110 einbauen(wäre derzeit günstig zu haben). Dies ist zwar auch wieder ein Benziner allerdings mit 180 PS und weniger verbrauch...

Am Rande, soweit ich das mittlerweile mitbekommen habe basieren einige Motore von BENZ auf dem M180 welcher im 404 verbaut ist, die Nachfolger waren dann der M130 und der M110, jeweils mit Optimierungen, der Motorblock blieb allerdings gleich, sollte somit ohne größere Probleme an die Kupplungsglocke passen.

Nachschicht (3h; 10.05.16)

Überraschenderweise ist heut Abend bei ein paar Bier noch richtig was bewegt worden, der Motor ist draußen und alles ist soweit wieder gangbar gemacht. Den originalen Motor werde ich nun doch restaurieren, weil es irgendwie schade drum ist... auch wenn er 40L/100km braucht.(Angabe meines Vaters aus Bundeswehrzeiten)


Hier ist deutlich veranschaulicht, wie festgewordene Kolben(neue Füge Art, einrosten) mit einem Qualitäts Birken-Spezialwerkzeug wieder aus ihrer verrostetetn Lage befreit werden.

Die Kolben wurden nun alle eingelegt (Diesel) um die Kolbenringe wieder gangbar zu machen. Die restlichen Teile werden noch gereinigt und evtl. neu Lackiert (Motorblock)
11.05.16 Motorblock Säubern(1h)
Nachdem nun alles demontiert ist, hab ich den Block mit Industriereiniger halbwegs blank gemacht, der Original Bundeswehr Lack müsste morgen kommen. Der Block bekommt dann wieder genau die selbe Farbe wie er original hatte. Die Seitendeckel am Block, welche den Kühlmittelraum abdichten sind beim Reinigen zerbrochen, ist ansich ein Blechprägeteil, war jedoch schon so vom Rost zerfressen...  

Die Kühlwasserräume sind nun wieder sauber, zuvor waren sie bis oben hin mit Rost voll.....
 


15/16.05.2016 X-h
Nachdem nun der Block lackiert war und die Zylinderwände gehont gings an den Zusammenbau.

Leider waren 2 Kolben derartig verklebt, das die Kolbenringe trotz erhitzen nur durch zerstören gelöst werden konnten(1 Kolben war leider auch kaputt)

... nach einigem Telefonieren und Gesuche im Internet kam ich zum Ergebnis. Kolben bzw. Kolbenringe gibt's nicht mehr  und wenn dann zu gigantischen Preisen. Zufällig lief mir dann heute am Feiertag ein 2,5l Motor eines 250 SE in die Hände. Gleich rein damit in die Werkstatt und zerlegt. Hier will ich mal die deutlichen unterschiede zeigen die diese Motoren aufweise, bzw. der Unimog Motor hat ja eine recht geringe Kompression irgendwo um die 6,7:1, u.a. daher auch der hohe Verbrauch. Die Automotoren sind da wesentlich verdichtungsfreudiger.

Brennraum des M180


Brennraum des M114 (2,5l)

Der Brennraum des M114 ist deutlich kleiner... Leider kann man ja vom Zylinderkopf nichts abfräsen weil das Ventil bündig sitzt...

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Zwischendurch hab ich noch den zerstörten Kühlwasserausgleichsbehälter gelötet, einen Deckel dafür gemacht (ist aber noch nicht ganz fertig) und den Anlasser zerlegt, gereinigt und lackiert.


Nach einigen Tagen gibt's wieder mal neues zu vermelden.(20.05.2016)
Der Motor ist vom Rumpf her soweit fertig.
Mit dem 3-Arm Hohngerät wurden die leichten Flugroststellen, sofern vorhanden, rausgeschliffen und auch wieder ein leichter Kreuzschliff hergestellt.

Mit dem Motor hatte ich Glück, die Kolben und auch das Innenleben sind fast wie neu.
Die Kupplung hat nach einigen Anpassungen auch gepasst, allerdings sind beim M180(Unimogmotor) die Schrauben für die Kupplung M10x1 und beim M114 sind diese M12x1 sprich die Löcher müssen aufgebohrt werden.
Passende Schrauben zu finden war gar nicht so einfach M12x1 mit 20mm Länge und einem gekürzten Kopf (Abgefräst) hab ich verwendet. Auch die originale Ölwanne des Unimog muss etwas abgeändert werden um auf dem M114 Platz zu finden, so müssen 2 Überstehende "Nasen" abgeschliffen / -fräst werden. Auch hab ich, da die Ölwanne kleiner ist, noch einen zusätzlichen Ölkühler besorgt um den Motor zusätzlich etwas zu kühlen.

 Nachdem ich nun schon eine Ewigkeit nach einem Reperatursatz für den Hauptbremszylinder gesucht hatte hab ich das vorerst schon aufgegeben. Jedoch kam ich heute zu einem recht Netten Herrn der Unimog Reifen zu verkaufen hatte, dort stellte sich raus das dieser, schon seit wohl gut 20 Jahren Unimog Teile und alles mögliche der Bundeswehr sammelt, dort hab ich alles bekommen war ich derzeit brauche, sogar einen Werksneuen Kühler der noch in der originalen Holzkiste mit Wachspapier konserviert ist.
Die Reifen waren dann nur noch Nebensache...
(Anbei: Die bei der Demontage 1 Dichtmanschette, die zum Vorschein kommt, passt auch von den neueren Modellen!)

Auch ist mittlerweile nicht mehr all zu viel übrig von dem U404S

Nun kommt jedoch die Frage auf, die Achsen auch noch raus oder nicht... nun ja wir werden sehen wie es weitergeht.
Für die nächste Woche ist auf jeden Fall mal lernen angesagt...

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Nun bin ich zum Entschluss gekommen das die Achsen drinnen bleiben, so auch das Getriebe. Durch Zufall bin Ich im Internet auf einen recht praktisch wirkenden Aufsatz auf die Kärcher Geräte gestoßen. Welcher noch zusätzlich zum Wasser, Sand einmischt und somit wie eine Art Sandstrahlpistole wirkt. Damit hoffe ich das ich das gröbste beseitigen kann.
Für ca.60-70 € erwerbbar. Mal sehen ob es funktioniert. Auch hab ich mir eine Sandstrahlkabine gekauft, da die ewige Rumfahrerei mittlerweile nervig ist.

1. Der Kärcheraufsatz: Haut gut hin wenn, der Sand nicht nass ist oder zu grobkörnig. Aber es ist eine "schweinearbeit"! Das Teil saugt auch flüssiges an, also optimal zum Reiniger aufbringen, zumal die Düse sehr stark ist.
2. Die Strahlkabine: Volumen ist mit 220l für meine Teile gerade groß genug. Ein 6 Zylinder Ventildeckel hat Platz darin. Auch schafft es komischerweise mein kleiner Käser Kompressor mit einem Zusatzkessel den Strahldruck aufzubringen...



26.05.2016 Der Grundrahmen ist nun grundiert und lackiert. Da das Wetter so optimal war heute.

Wichtig!

Heute(27.05.16)
beim Einbau des Motors hätte ich fast vergessen, das Gegenlager für den Wellenstummel welcher aus dem Getriebe kommt, einzubauen. Dieses Lager dient dazu die Kupplung an Ort und stelle zu halten, das wäre wohl beim ersten Probelauf einer Rüttelplatte gefährlich nah gekommen.

(Das Lager sitzt direkt hinter der Kupplung in der Kurbelwelle, um dies wechseln zu können muss die Kupplung demontiert werden!)
Hierbei auch wichtig ist, das die Passtifte des M114, welche die Kraft vom Motorblock auf die Kupplungsglocke weitergeben, statt 8mm jetzt 12mm haben. Deshalb umbedingt vorm einbau darauf achten das die Löcher aufgebohrt und gerieben werden. Ansonsten muss der Motor wieder raus.....
 



 
Auch musste ich leider feststellen, das der Motor gar nicht von einem 250 SE stammt sondern von einem 250 CE. Daher habe ich natürlich die falsche Zyl. KopfdIchtung bestellt. Zumindest die Achsen habe ich heute erfolgreich mit neuem Getriebeöl befüllen können. Auch die Strahlkabine erfreut sich über ständige Arbeit, wie unter Bastlern allseits bekannt, fallen beim Zusammenbau viele Teile an welche durch die lange Standzeit eine Partina bekommen haben. So beispielsweise die ganzen Messinganschlüsse der Bremse usw., diese erfreuen sich nach dem strahlen an neuen Glanz. 

6.6.16

Der Zylinderkopf ist montiert. Das ganze stellte sich als relativ einfach dar, ich hatte vorher noch nie einen Viertakt-Motor zerlegt, nur immer 2-Takter bei denen man sowieso nichts falsch machen kann...
Worauf man achten muss:

1. Die Kurbelwelle muss am Oberen Totpunkt stehen
(Dies sieht man zum einen das Kolben 1 u. 6 ganz oben stehen, zum anderen das die Markierung mit 0,0 ° auf der Kurbelwelle angezeigt wird)


2. Das der Zylinderkopf in der Richtigen Position steht, bzw. die Nockenwelle
(Dazu ist eine Markierung an der Nockenwelle angebracht)

3. Der Kopf wird mit einer Neuen Zylinderkopfdichtung montiert und mit dem richtigen Drehmoment angezogen (40N,60N,80N)
4. Die Steuerkette musst jetzt nur noch genau bei dieser Stellung eingesetzt werden.
5. Der Kettenspanner muss mit Öl vollgepumpt werden, im Spanner ist eine Art Öldruckdämpfer welcher die Kette auf Spannung hält.

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Die Bremsen wurden alle zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut.





Die Karosserie ist ein Trauerspiel, nahezu kein Blech ohne durchrostung. Im Moment wird alles rausgeschnitten und durch massivere Teile ersetzt, auch wenn das nicht ganz genau im Sinne des Erfinders ist. Dafür hält das ganze!


Ein 60x30 mm Vierkanntrohr wurde angepasst und verschweißt.

Nach dem Lackieren sieht das ganze dann schon sympathischer aus...

13.6.16
Nachdem meine Arbeit an der Kabine mittlerweile 2 mal wegen schweren Unwettern unterbrochen wurde, unter anderem stand das Wasser 5cm in der Werkstatt, habe ich mittlerweile 1,5 Quadratmeter Blech ersetzt. Die Zündung ist mittlerweile auch wieder in takt und ich hoffe das ich, wenn ich genug "Dampf(24v)" an den Anlasser lege das der Motor läuft!

02.07.2016

2 Neue Batterien und der Motor lief, am Mittwoch war der Testlauf. Nachdem nun klar ist das das ganze Geld nicht zum Fenster raus geworfen ist, hab ich mich daran gemacht einen neuen Tank zu bauen, aus 2mm VA Blech. Des weiteren habe ich eine neue Lichtmaschine verbaut. 







Der Tank fasst gut 100 Liter und wird nach dem Abbeizen der Schweißnähte hoffentlich auch ohne Lackierung keinen Rost bekommen, die Feuerwehr Kupplung dient als Tankdeckel, da ich keinen Füllstutzen aus Edelstahl zu einem erschwinglichen Preis gefunden habe.

20.07.2016

Nachdem einige Zeit vergangen ist, kommt wieder mal ein Schwung Bilder.
Der Tank wurde komplett verschweißt und montiert, auch sind mittlerweile der Kühlerkreislauf und der Ölkreislauf komplettiert worden. Einige Teile wurden nach Maß angefertigt da diese leider nicht mehr erhältlich sind oder, wie in etwa der Druck- und Temperaturmessadapter für den Schmierkreislauf so gar nicht gewerblich existiert.

Die Riemenscheibe für den Lüfter wurde aus Baustahl zunächst gedreht und dann die Bohrungen gefräst.




Der Ölfilter wurde noch neu verbaut sowie auch die Benzinpumpe, welche leider ihren Dienst versagt hat, da die Gusslegierung teils schon wegoxidiert ist. Trotzdem möchte ich den Kraftstoffpumpenreperatursatz, welcher im EBAY erhältlich ist sehr loben, selbst die kleinsten Teile sind mit dabei gewesen. 

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Irgendwann Ende Juli 2016




Nachdem der Anlasser zunächst nur durch sein Zuverlässiges "Klack-Klack"-Geräusch überzeugte, wurde ein neuer Magnetschalter montiert, somit startet der Anlasser wieder zuverlässig.



Die zunächst erste Probefahrt gelang auch. Wenn auch sicherheitshalber in Anwesenheit eines Feuerlöschers...



Der Garagentest war soweit auch Erfolgreich, allerdings dürfte der U404 mit dem Verdeck keinen Platz mehr haben""


14.08.2016
Diverse Teile wurden wiedermal verbaut. Eine neue Pritsche wurde montiert und ein Teil der KFZ Elektrik wurde gemacht. Wobei sich derzeit ein Problem mit dem Zenith Vergaser auftut, unter Volllast bricht der Motor zusammen, nur mit Chocke und offenem Luftfilter geht der Motor angemessen.

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Kurze Zeit danach

Das vorher recht gefürchtete Getriebe mit seinem durchaus Rostigen Innenleben macht bisher keine Probleme, das Öl wurde einige male getauscht. Des weiteren scheint es als ob sich der Rost nur auf den Teil beschränkt welcher im Moment sowieso unwichtig ist, den Nebenantrieb (Zapfwelle). Die Schaltung funktioniert super und ich denke das das "Hakige" schalten wohl bei dem Baujahr zu verschmerzen ist...







Hier mal der Anfang eines eventuellen Heckkrafthebers, wenn das ganze mit dem Hydraulischen Nebenantrieb funktionieren sollte.



Die neue VDO Kühlwassertemperaturanzeige,

wurde heute verbaut und die Blinker sowie die Rücklichter wurden angeschlossen. Das VDO Thermometer das original verbaut war hatte 60mm einbaugröße und das neue 52mm, deshalb musste ich einen Adapterring anfertigen. 


Der Ring wurde aus einer 70mm ST37 Welle aus dem Vollen gedreht.





Stand am 14. September 2016


 

Erster Leuchten Test
Anbei ein Bild vom neu verbauten Beifahrersitz. Derzeit wird noch ein Reservekanister montiert und die Zurrösen werden noch verbohrt.


 
Viel Spass beim Video!

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